Bereits im vergangenen Jahr haben wir in einem Blogbeitrag die wichtigsten E-Learning-Trends vorgestellt. Auch dieses Jahr blicken wir zurück: Welche Entwicklungen haben 2024 geprägt? Und welche Trends erwarten uns 2025?
Um fundierte Einblicke zu gewinnen, haben wir erneut mit Schweizer Expert:innen aus den Bereichen Corporate und Digital Learning gesprochen und ihre Einschätzungen eingeholt.
Ein Rückblick auf die Trends aus dem Jahr 2024
Im Blogbeitrag Die E-Learning Trends des Jahres 2024 haben wir euch die fünf Trends Künstliche Intelligenz (KI), Gamification, adaptives Lernen, Microlearning und Soziales Lernen vorgestellt. Wie haben sich diese Trends über das Jahr 2024 entwickelt? Wir haben es für dich herausgefunden:
- KI war einer der Trends in 2024 und das nicht nur im Corporate Learning. In unterschiedlichen beruflichen Feldern hat sich der Einsatz von KI als nützlich oder auch weniger nützlich erwiesen. Dabei hat sich KI im vergangenen Jahr vor allem darin verbessert, dass Ergebnisse der Modelle zuverlässiger und sinnhafter geworden sind. An der starken Präsenz wird sich auch in 2025 nichts ändern und KI wird in immer mehr Anwendungsfeldern eingesetzt, wie beispielsweise für Gamification. Wir schätzen diesen Trend mit zunehmender Wichtigkeit für 2025 ein.
- Gamification wird in 2025 noch personalisierter, immersiver und sozialer. Diese Weiterentwicklungen basieren auch auf der Ausweitung von KI in diese Anwendungsfelder. Wir schätzen diesen Trend mit gleichbleibender Wichtigkeit für 2025 ein.
- Auf die Bedürfnisse von Lernenden einzugehen und adaptive Lernerfahrungen zu bieten, stehen im Jahr 2025 weiterhin im Fokus. Nicht nur die Lernerfahrung, sondern auch übergeordnete Themen, wie die Ermittlung von Kompetenzlücken des Individuums und das Finden von darauf passenden Bildungsinhalten wird an Bedeutung gewinnen. Wir schätzen diesen Trend mit zunehmender Wichtigkeit für 2025 ein.
- Microlearning als Trend in 2024 legt den Fokus auf schnelle und effiziente Lernmethoden, die in den modernen Arbeitsalltag passen. Unsere schnelllebige Zeit beflügelt immer kleinere Lerneinheiten. Zu Microlearning gesellt sich Nano Learning mit Lerninhalten, welche bereits in zwei Minuten konsumiert werden können. Wir schätzen diesen Trend mit gleichbleibender Wichtigkeit für 2025 ein.
- Auch der letzte Trend Social Learning bleibt wichtig. Dazu gehört, das Wissen im Unternehmen zu teilen und Community-Gefühl zu bestärken. Wir schätzen diesen Trend mit gleichbleibender Wichtigkeit für 2025 ein.
“Die Anwendungsmöglichkeiten und Nutzung von KI im e-Learning Umfeld schreiten weiter voran. Es zeichnet sich allmählich ab, wo KI einen Mehrwert bringt und wo der Hype grösser ist als der Nutzen. Die richtige Integration in ein LMS wie easylearn scheint mir hier ein wichtiger Aspekt zu sein, um Abhängigkeiten zu KI Anbietern im Griff zu behalten.”Mathias Chastonay, Chief Technology Officer bei easylearn schweiz ag
Die Reflexion der Trends aus 2024 zeigt ein Bestehen und eine Transformation bisheriger Trends. Jedoch gibt es auch neue Trends für das Jahr 2025, wie unsere Recherche und Gespräche mit diversen E-Learning Experten und Anbietern zeigen.
Die E-Learning Trends für 2025
Trend Nr. 1: Sprachgesteuertes Lernen
Die Verwendung der natürlichen Sprache ist spätestens seit Tools wie Siri oder Alexa ein präsentes Thema. In den letzten Jahren vermochten sich jedoch viele dieser Sprachassistenten nicht durchzusetzen. Die Evolution der Generativen AI verleiht nun den Sprache-Technologien neuen Aufwind. Nicht nur das Klonen von Sprachen findet bereits eine hohe Anwendung, auch die Steuerung von Applikationen über die Sprache oder das Auswerten von Gesprächen werden dank zuverlässiger Technologie, die z. B. auch Dialekte versteht, wieder spannender. Dieser Trend in der Softwarewelt wird sich 2025 auch im E-Learning zeigen. Die Sprache als das mächtigste Kommunikationsmittel der Menschen, fördert dabei die Einfachheit und schafft intensive Lerninteraktion. Dadurch wird das Lernen noch effektiver. Duolingo, die bekannte Sprach-App, setzt bereits im Jahr 2024 auf einen konversativen Lernmodus.
“Die Zukunft des Lernens ist viel stärker konversationsbasiert. Sprachbasierte Tools ermöglichen personalisiertes und sofort zugängliches Wissen – jederzeit und überall. Ob durch gesprochene Fragen oder KI-gestützte Feedbacks, Kommunikation wird zu einem wichtigen Herzstück der Weiterbildung. Unternehmen, die auf bereits heute auf diesen Weg setzen, fördern nicht nur Integration, sondern schaffen ein Umfeld, in dem Lernen genauso natürlich ist wie ein Gespräch.”Dr. Georg Winder, Dozent Medien und Informatik an der Pädagogische Hochschule St.Gallen (PHSG) und Co-creator von aprendo.ch
Trend Nr. 2: Virtuelle Mentoren
KI vereinfacht und ermöglicht nicht nur sprachgesteuertes Lernen, sondern transformiert Mentoring und Coaching in eine digitale Ära. KI-gestützte virtuelle Mentoren, welche den Lernprozess begleiten und Lernende guiden, sind ein weiterer Trend im E-Learning. Der Lernbegleiter im virtuellen Format analysiert den Fortschritt von Lernenden und macht Vorschläge, um einen optimalen Lernfortschritt zu ermöglichen. Diesen Trend definiert auch der LMS-Anbieter e-Khool (Link) und wird bestärkt durch die Expertenmeinung von Sofia Schöbel:
“Virtuelle Mentoren werden für unsere Arbeit und in unserem Alltag immer wichtiger. Für viele ist ChatGPT mittlerweile eine Art Bürokollege geworden, der einem zu jeder Uhrzeit Fragen beantworten kann und in der Lage ist, monotone Tätigkeiten zu automatisieren, um unsere Arbeitsabläufe produktiver zu machen und uns dabei zu unterstützen, uns auf wesentliche und wichtige Dinge zu konzentrieren. Derartige virtuelle Mentoren helfen uns darüber hinaus, Gelerntes immer wieder orts- und zeitunabhängig in Erinnerung zu rufen.”Dr. Sofia Schöbel, Juniorprofessorin an der Universität Onsabrück
Trend Nr. 3: Artificial and Virtual Reality
Wie bereits virtuelle Mentoren zeigen, sind Lernformen in anderen Dimensionen ein Trend in 2025.. Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) bieten die Möglichkeit, interaktiv in einer immersiven und praxisnahen digitalen Umgebung zu lernen. Dies bietet eine sichere Umgebung und macht das Lernen trotzdem natürlich und praxisnah. Technologien, wie AR und VR, bilden Umgebungen wie das Metaverse, dreidimensionale und digitale Erlebniswelten. Besonders gut eignet sich Lernen in virtuellen Umgebungen für risikoreiche Themen wie Sicherheitsschulungen. Bitkom hat zum Einsatz von AR, VR und dem Metaverse einen praxisnahen Leitfaden publiziert, welcher auch den Einsatz im Corporate Learning demonstriert.
“Der Einsatz von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) wird die bisherige Art des Lernens um viele neue Möglichkeiten der Wissensvermittlung ergänzen. Durch die Simulation komplexer Situationen können die Mitarbeitenden praxisnah und gefahrlos trainieren, was das Verständnis und die Anwendung des Gelernten deutlich verbessert.
Die Integration von VR und AR erhöht das Engagement und sorgt für eine tiefere Verankerung des Wissens. Unternehmen, die diese Technologien in ihre Trainingsprogramme integrieren, positionieren sich auch bei der Mitarbeitergewinnung innovativ und optimieren gleichzeitig die Effizienz ihrer Trainingsprogramme.”Tobias Bertenbreiter, Chief Executive Officer bei breed.design GmbH und Co-Founder von Brainfood Academy GmbH
Trend Nr. 4: Nachhaltigkeit
Wie unter anderem der Lernplattformanbieter Blink.it erklärt, wird Nachhaltigkeit ein immer wichtigeres und zentraleres Thema für Unternehmen. Ökologie ist ein vom Zukunftsinstitut genannter Megatrend. Die Ziele für Nachhaltigkeit und Ökologie kann ein Unternehmen auf unterschiedliche Art erreichen. E-Learnings können einen Beitrag zur Erreichung der Ziele für Nachhaltigkeit und Ökologie von Unternehmen leisten. E-Learnings können nicht nur Nachhaltigkeit vermitteln, sondern sind selbst eine nachhaltige Variante um Lernwelten zu schaffen:
Es entfallen 1. Anfahrtswege zu Präsenzlehrveranstaltungen 2. Energieaufwand der Infrastruktur von Präsenzlehrveranstaltungen und 3. Lehrmaterial wie Papier oder Schreibutensilien.
Trend Nr. 5: Skill Mapping
Die Global Leadership Development Direktorin von Novartis zeigt auf, dass Skill Mapping eine immense Bedeutung im HR hat. Das Suchvolumen nach “skill mapping” auf Google soll sogar das von AI übersteigen (Quelle). Skillmapping ist der Prozess, bei dem die Fähigkeiten und Kompetenzen von Personen oder Teams erfasst, analysiert und visualisiert werden, um gezielt Lücken zu identifizieren und Weiterentwicklungen zu planen. Mit Skil-Mapping wird der Mensch in den Mittelpunkt gestellt. People first, ist das Stichwort, um der heutigen schnelllebigen Arbeitswelt und den Herausforderungen im Wettbewerb gerecht zu werden. Skill Mapping ermöglicht es, die Performance und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu steigern.
E-Learning in 2025 ist personalisiert und wird unterstützt durch Technologie
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Trends im Corporate Learning auch in 2025 auf das Individuum und dessen Förderung durch neue Technologien fokussieren.
Micromate als digitaler Lernassistent setzt auf eine Vielzahl der genannten Trends. Als virtueller Mentor begleitet Micromate in Form von Konversationen das Lernen in einer Vorstufe zu sprachgesteuertem Lernen. Micromate guided die Lernenden durch das Lernerlebnis in der Konversation und passt sich individuell dem Fortschritt und den Bedürfnissen an. Bereits heute entwickeln wir Features, die auch dem Trend Skill Mapping gerecht werden, um das Lernerlebnis noch besser auf die jeweiligen Rollen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden anzupassen. Seid gespannt.
Wir bedanken uns bei allen Expert:innen für ihren Beitrag und Kommentar. Welche Trends im Corporate Learning für das Jahr 2025 sind für dich zentral? Lass uns darüber sprechen und kontaktiere kontaktiere uns oder vereinbare direkt einen Termin mit uns.
Quellen
